Ins richtige Licht rücken

Die Werte machen den Unterschied. Bei ihrer Präsentation als Arbeitgeber stellen die Unternehmen der Vinzenz Gruppe ihre christlichen Werte in den Mittelpunkt.

Thomas Pree: Neben Bezahlung, Weiterbildung oder Arbeitszeiten bilden drei Werte die Säulen des Employer Brandings der Unternehmen in der Vinzenz Gruppe. Ein Arbeitsplatz soll als „verbindend, entfaltend und tragend“ wahrgenommen werden. Diese wurden abgeleitet von den fünf Grundwerten der Gruppe und sind mit diesen im Einklang. Mag. Thomas Pree, leitet den Zentralbereich Wertemanagement in der Vinzenz Gruppe. Er beantwortet Fragen zu diesem Thema.

 

Für welche Werte steht die Arbeitgeberin Vinzenz Gruppe?

Unsere fünf Grundpfeiler im Wertemanagement sind Barmherzige Liebe, Hochachtung und Herzlichkeit, Soziale und ökonomische Verantwortung, Wahrhaftigkeit und Glaube. Dieses Wertefundament soll sich für alle Mitarbeiter*innen tragend, entfaltend und verbindend auswirken. Dadurch wird ein menschlicher und respektvoller Umgang nichts Aufgesetztes, sondern wie selbstverständlich.

 

Nehmen die Arbeitnehmer*innen diese Werte im Alltag wahr?

Ja, wir bekommen immer wieder die positive Rückmeldung von Mitarbeiter*innen, besonders von denen, die aus anderen Betrieben zu uns kommen, dass sie diese Grundausrichtung wahrnehmen und erleben. Diesen Anspruch haben wir als Arbeitgeberin. Und wir wissen: dieses hohe Ideal im Alltag umzusetzen, das schaffen wir nur gemeinsam – Führungskräfte und Mitarbeiter*innen.

 

Publikationen wie das Vinzenz magazin bemühen sich Frauen in Führungspositionen und nicht nur als Mitarbeiter*innen oder Patient*innen vorzustellen. Ist das ein Beispiel für Employer Branding?

Was machen wir sichtbar? Was rücken wir ins Bewusstsein? Es gibt neben dem Text noch viele andere Ebenen, um Botschaften zu vermitteln. Die Bildsprache z.B. ist eine sehr wirksame Sprache. Werden bei unseren Publikationen Frauen in Führungspositionen sichtbar gemacht, ist das eine zweifache Stellungnahme im Sinne des Employer Brandings: „So ist das bei uns.“ und eine Einladung an interessierte Frauen: „Kommt zu uns und übernehmt Führungsverantwortung.“. Im Sinne unseres Wertes der Wahrhaftigkeit müssen diese Botschaften mit unserer Wirklichkeit und unseren Zielen zusammenstimmen. Ein leeres Versprechen würde auch bald durchschaut werden.

 

Was will die Vinzenz Gruppe mit dem Employer Branding bewirken?

Employer Branding versucht das Interesse potentieller neuer Mitarbeiter*innen zu gewinnen. Dabei sind unsere bestehenden Mitarbeiter*innen die wichtigsten Wertebotschafter nach außen. Was sie über ihrem Arbeitgeber erzählen, wirkt einladend oder auch nicht. Deshalb wollen wir nicht nach außen tolle Werte plakatieren, die wir nach innen nicht leben. Zum Beispiel bieten wir die Möglichkeit zur Entfaltung. In unserer großen Gruppe gibt es gute Möglichkeiten für Interessierte, sich beruflich zu entfalten. Die Vinzenz Gruppe legt großen Wert auf Ausbildungsangebote, aber auch auf persönlichkeitsbildende Angebote. Entfaltend bedeutet zudem, dass die eigenen Stärken gewünscht und gefragt sind, Eigenverantwortung und Engagement sind willkommen. Entfaltend für die Mitarbeiter*innen und für unser Einrichtungen sind wir auch, weil wir nicht nur Bewährtes bewahren, sondern mutig die Zukunft mitgestalten und offen für Fortschritte sind.

 

Gelingt aus Ihrer Sicht der tägliche Spagat zwischen Arbeitsalltag und Wertekultur?

Unser Werteanspruch ist zum einen für die tägliche Arbeitskultur prägend. Diese Kultur trägt und wirkt verbindend. Andererseits sind unsere Werte auch ein Idealanspruch, der uns Orientierung und Motivation gibt, uns weiter zu entfalten. Manche Mitarbeiter*innen kritisieren, dass wir unseren Ansprüchen nicht immer gerecht werden. Sie haben recht. Es bleibt ein Spannungsfeld zwischen Ideal und Wirklichkeit. Diese Spannung bewusst wahrzunehmen, ist etwas Befruchtendes. Zum Beispiel einerseits der hohe Wert der menschlichen Zuwendung und auf der anderen Seite die erlebte Personal- und Zeitknappheit - das ist immer wieder ein Thema. Aber es lässt uns nicht ruhen, daran zu arbeiten, dass es besser wird.

Mag. Thomas Pree
Leitung Wertemanagement