Dr. Michael Heinisch, Geschäftsführer der Vinzenz Gruppe, über Zielvereinbarungen für das Gesundheitswesen 2025
Einmal im Jahr, im Dezember, setzen wir uns in der Vinzenz Gruppe zusammen und schließen eine Zielvereinbarung für das kommende Jahr ab. Für mich sind das besonders wertvolle Gespräche, weil wir uns Zeit nehmen, um über die Zukunft nachzudenken. Wir überlegen uns, was wir im kommenden Jahr für die Menschen - Mitarbeiter*innen, Patient*innen und Bewohner*innen - noch besser machen können.
Das Konzept der Zielvereinbarung ist nicht nur für uns in der Vinzenz Gruppe wichtig. Stellen Sie sich vor, wir würden dieses Prinzip auch auf das österreichische Gesundheitswesen übertragen. Auf was sollten wir - Gesundheitspolitiker*innen, Versicherungen und Gesundheitsdienstleister*innen - uns für das kommende Jahr einigen, um es besser zu machen? Hier sind einige Vorschläge:
Wir vereinbaren weniger Ideologie und mehr Kompromisse im Gesundheitswesen – aber keine faulen. Jeder Kompromiss muss sich daran messen lassen, ob er das Beste für die Menschen bewirkt.
Wir vereinbaren weniger Denken in regionalen Grenzen, weil es für die Menschen immer besser ist, größer zu denken.
Wir vereinbaren, die vielen Daten, die wir täglich sammeln, miteinander zu teilen und klug zu nutzen, um immer besser zu werden.
Wir vereinbaren, alles dafür zu tun, dass die Menschen besser Bescheid wissen, wie sie länger gesund bleiben können, und sie gezielt bei ihren individuellen Präventionsprogrammen zu unterstützen.
Wir vereinbaren, die Rahmenbedingungen für eine motivierende und erfolgreiche Arbeit all der vielen Akteur*innen und Mitarbeiter*innen Schritt für Schritt zu verbessern.
Wir vereinbaren, uns einmal im Jahr gegenseitig zu sagen, was wir - Politik, Kammern, Versicherungen und Gesundheitsdienstleister*innen - aneinander schätzen und dass es wichtig ist, dass es uns alle gibt.
Ich glaube fest daran, dass gemeinsame Zielvereinbarungen unser Gesundheitswesen langfristig stärken und weiterentwickeln könnten.